Noch hat die Tagespflege-Einrichtung im Erdgeschoss der Seniorenwohnanlage in Klein-Auheim ihren regulären Betrieb nicht aufgenommen. Doch die hellen, freundlich gestalteten Räume sind fast vollständig eingerichtet und im August soll es losgehen.
Am vergangenen Mittwochnachmittag herrscht hier schon einmal reger Betrieb: Die Tische im Aufenthaltsraum sind zu einer langen Tafel zusammengeschoben, Salate und Plunderstückchen stehen auf dem Tresen der integrierten Küchenzeile bereit, ein Grillstand ist draußen vor dem Hauseingang aufgebaut. Die neu erbaute Caritas-Seniorenwohnanlage Haus Raphael feiert in den großzügig geschnittenen Räumlichkeiten ihre offizielle Einweihung. Denn in den Wohnbereich des Gebäudes ist seit April dieses Jahres bereits ein großer Teil der Mieterinnen und Mieter eingezogen.
Gegen 15 Uhr hat sich der Raum gefüllt. Zahlreiche Gäste aus Kirche, Politik und Gemeinde sind gekommen, um zusammen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Wohnanlage, deren Angehörigen sowie Caritas-Mitarbeitenden den besonderen Anlass zu begehen.
Katja Roßwog, Geschäftsführerin für den Bereich Gesundheit & Pflege beim Caritasverband Offenbach eröffnet die Feier, begrüßt die Anwesenden herzlich und übergibt das Wort an Pfarrer Michael Kunze, den Aufsichtsratsvorsitzenden des Verbands. Pfarrer Kunze wird gemeinsam mit Pfarrer Hermann Differenz von der Pfarrgruppe Steinheim / Klein-Auheim die Haussegnung vornehmen.
„Jetzt ist es endlich soweit – heute können und dürfen wir dieses Haus offiziell seiner Bestimmung übergeben und es sozusagen taufen – auf den Namen Raphael“, so Pfarrer Kunze. Er erklärt, warum dieser Name eine gute Wahl sei: „Der Name Raphael begegnet uns schon in der Heiligen Schrift – als Engel und zugleich guter Wegbegleiter, der Freude am Leben schenkt.“ Pfarrer Differenz liest die Geschichte vom jungen Tobias vor, der sich auf eine lange Reise begibt und vom Engel Raphael begleitet wird. „Raphael beschützt ihn, stärkt ihn, macht Mut und zeigt ihm Wege der Heilung. Raphael – Gott heilt, so wird dieser Name ins Deutsche übersetzt. Darauf vertrauen auch wir, gerade, wenn wir älter werden und die Gebrechen des Körpers immer mehr zunehmen.“ Mit einem Segensgebet bittet Pfarrer Kunze um Gottes Beistand und Segen „für alle, die hier im Haus Raphael wohnen und arbeiten, die aufmerksam sind füreinander, die die Sorgen und Lasten des Lebens spüren.“
Es folgen Grußworte aus der Politik: Dr. Maximilian Bieri, Bürgermeister der Stadt Hanau, und Sascha Feldes, Ortsvorsteher von Klein-Auheim, ist die Freude anzusehen, dass ein von der Politik von langer Hand geplantes Projekt nun Realität geworden ist. Feldes erinnert an die Anfänge vor mehr als 20 Jahren, als die damalige Ortsvorsteherin Ingrid Ehmes einen Traum hatte: Sie wollte für ältere Menschen mit Pflegebedarf in Klein-Auheim ein seniorengerechtes Wohnangebot schaffen. Sie war es, die das Projekt initiierte und beharrlich vorantrieb. Denn ein solches Angebot gab es für den Stadtteil von Hanau, in dem etwa 1500 Menschen leben, die älter als 65 Jahre sind, bislang nicht. Die beiden Politiker rufen die engagierte Seniorin, die sich unter den Gästen befindet, zu sich ans Mikro. Es gibt einen großen Applaus für Ingrid Ehmes und einen ebenso großen, bunten Blumenstrauß. „Ich bin so froh und dankbar, dass ich diesen Moment noch erleben darf“, sagt die 87-Jährige gerührt.
Bevor Caritasdirektor Michael Klein seinen herzlichen Dank allen ausspricht, die am Bauprojekt beteiligt waren und sind – den Verantwortlichen der Stadt Hanau ebenso wie Investor und Bauherr Rudolph Projektbau aus Obertshausen sowie vielen weiteren Betrieben und Menschen –, stellen sich zwei Caritas-Mitarbeitende vor, die für die Bewohnerinnen und Bewohner wichtige Gesichter und Ansprechpersonen im Haus Raphael sind.
Das ist zum einen Standortleiter Philip Staab und zum andern Pflegedienstleiterin Sabrina Deckelmann, die vor Ort für die Hauskoordination verantwortlich ist. Staab gibt den Anwesenden einen kleinen Überblick über die verschiedenen Wohn-, Service-, Pflege- und Betreuungsangebote, die Haus Raphael für Seniorinnen und Senioren bereithält.
Nach diesem offiziellen Teil eröffnet Caritasdirektor Klein das Grill-Buffet und lädt interessierte Gäste dazu ein, sich nach der Stärkung einer der Führungen durch Haus Raphael anzuschließen.
Viele Gäste folgen dieser Aufforderung und besichtigen die interessante Architektur mit ihren Lichthöfen und Innenterrassen. Auch die eine oder andere noch freie Wohnung darf in Augenschein genommen werden. Rund 70 Prozent der 50 Wohneinheiten des betreuten Wohnens sind bereits vermietet.
Andere lassen den Nachmittag bei einem kleinen Spaziergang durch die Gartenanlage, die zum Haus Raphael gehört, ausklingen.
Stehend von links: Pfarrer Michael Kunze (Aufsichtsratsvorsitzender vom Caritasverband Offenbach), Dennis Finger (Architekt bei Rudolph Projektbau), Timo Büchse (Mitarbeiter bei Rudolph Projektbau), Hauskoordinatorin Sabrina Deckelmann (CVO), Standortleiter Philip Staab (CVO), Geschäftsführerin G & P Katja Roßwog (CVO), Geschäftsführer René Rudolph von Rudolph Projektbau, Caritasdirektor Michael Klein (CVO)
Foto: © Caritas Offenbach / Sabine Schilha